Die ersten 100 Tage der Regierung Donald Trumps waren nicht nur von politischen Erklärungen geprägt, sondern auch von konkreten wirtschaftlichen Maßnahmen – insbesondere der Einführung neuer Zölle auf die Einfuhr von Waren aus Partnerländern. Diese Schritte hatten ukrainischen Wirtschaftsexperten zufolge in den ersten Wochen spürbare Auswirkungen auf die globalen Devisenmärkte und führten zu Instabilität und einer Umorientierung des Kapitals.
Wie Analysten anmerken, spiegeln die globalen Devisenmärkte die allgemeine Stimmung in der Weltwirtschaft wider. Aufgrund neuer protektionistischer Maßnahmen der USA sind die Anleger gegenüber dem Dollar vorsichtiger geworden, was zu einem Rückgang des Interesses an amerikanischen Vermögenswerten geführt hat. Die Folge ist eine Abschwächung des Dollars um mehr als 10 % gegenüber seinem Höchstwert Anfang 2025.
Serhiy Fursa, stellvertretender Direktor für Wertpapierhandel bei der Dragon Capital Investment Company, erklärt: „Der Dollar hat an Attraktivität verloren, da die USA ihren Status als stabiler Partner verloren haben. Wir beobachten eine Umorientierung des Kapitals in den Euro, den japanischen Yen und den Schweizer Franken. Dies verändert teilweise das Währungsgleichgewicht und schwächt die Dominanz des Dollars als Weltreservewährung.“
Der Finanzanalyst Andriy Shevchyshyn glaubt, dass dieser Trend noch nicht zu Ende ist. Ihm zufolge veranlassen die Erwartungen einer Rezession in den USA die Federal Reserve dazu, den Diskontsatz möglicherweise zu senken, was die Schwächung der amerikanischen Währung nur noch verstärken würde.
Der internationale Unternehmensfinanzberater Ivan Kompan stellt fest: Trotz allem ist es zu früh, vom „Zusammenbruch des Dollars“ zu sprechen. „Ich rate davon ab, in Panik zu geraten und Dollar in andere Währungen umzutauschen. Es ist jedoch offensichtlich, dass der aktuelle Trend zur Schwächung des Dollars real ist. Gleichzeitig kann sich die Situation jederzeit ändern“, betont er.
Nicht alle Anleger sehen in der Alternative zum Dollar eine verlässliche Anlagemöglichkeit. Dmytro Boyarchuk, Geschäftsführer von CASE Ukraine, warnt, dass die derzeitige Kapitalflucht möglicherweise nur vorübergehender Natur sei. „Wenn die Folgen der globalen Instabilität die Weltwirtschaft zu spüren bekommen, könnte der Dollar seinen Status als sicherer Hafen zurückgewinnen. Ähnliche finanzielle Schwankungen haben wir schon mehr als einmal erlebt“, so der Experte abschließend.
Somit führen die politischen Schritte der Trump-Administration bereits jetzt zu gravierenden Veränderungen der Währungsdynamik. Der Weltmarkt bleibt instabil und der Dollar verliert zwar an Boden, hat seine Hauptfunktionen jedoch noch nicht aufgegeben.
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