Passivität: Die größte Bedrohung für die Gesundheit von Millionen Menschen

Jedes Jahr sind immer mehr Menschen auf der ganzen Welt mit den Folgen einer sitzenden Lebensweise konfrontiert. Laut der britischen medizinischen Fachzeitschrift The Lancet sterben jedes Jahr etwa 5 Millionen Menschen an den Folgen mangelnder körperlicher Aktivität. Dies ist eine tragische Statistik, die mehr als eine Milliarde Menschen betrifft, die die empfohlenen Mindestaktivitäten nicht erfüllen. Etwa 30 % der über 15-Jährigen leiden unter einem inaktiven Lebensstil, der sich bereits zu einem globalen Problem entwickelt hat und von Ärzten als echte Pandemie bezeichnet wird.

Besonders alarmierend sind die Daten, wenn es um Teenager geht. Untersuchungen haben gezeigt, dass das körperliche Aktivitätsniveau bei Jugendlichen im Alter von 13 bis 15 Jahren nach wie vor extrem niedrig ist. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für ihre zukünftige Gesundheit dar. Der Artikel betont, dass es zur Aufrechterhaltung einer normalen Aktivität ausreicht, entweder fünfmal pro Woche 30 Minuten lang mäßig intensiv zu trainieren oder dreimal pro Woche 20 Minuten lang intensiv körperlich zu betätigen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt es sich außerdem, verschiedene Aktivitätsformen zu kombinieren.

Mit zunehmendem Alter neigen Menschen dazu, weniger aktiv zu werden, was insbesondere bei Frauen zu beobachten ist. Dieses Phänomen lässt sich am häufigsten in Ländern mit hochentwickelten Volkswirtschaften beobachten, in denen die Menschen aufgrund der komfortablen Bedingungen für einen sitzenden Lebensstil weniger körperlich aktiv sind. Infolgedessen beeinträchtigt eine verringerte Aktivität nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern erhöht auch das Risiko, an vielen Krankheiten zu erkranken.

Darüber hinaus bestätigen Untersuchungen, dass körperliche Inaktivität in direktem Zusammenhang mit einer Reihe chronischer Erkrankungen steht. So können etwa 6 % der Fälle koronarer Herzkrankheiten, 2 % der Diabeteserkrankungen und 10 % der Krebserkrankungen direkt auf eine sitzende Lebensweise zurückzuführen sein. Aktuelle Studien haben deutlich gezeigt, wie sich Bewegungsmangel auf die Gesundheit der Menschen auswirkt und das Risiko tödlicher Erkrankungen deutlich erhöht.

Es gibt jedoch auch gute Nachrichten: Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch gesteigerte körperliche Aktivität Hunderttausende Krankheitsfälle verhindert werden könnten. Daten zufolge könnten Programme zur Steigerung der körperlichen Aktivität jedes Jahr bis zu einer halben Million Menschenleben retten und die Belastung der Gesundheitssysteme weltweit verringern.

Unter Berücksichtigung all dieser Daten wird deutlich, dass der Kampf gegen die sitzende Lebensweise auf globaler Ebene Priorität haben sollte. Es ist wichtig, dass sich jeder darüber im Klaren ist, dass er sein Leben lang körperlich aktiv sein muss, denn selbst kleine Veränderungen können die Länge und Qualität des Lebens erheblich beeinflussen.